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Pressemitteilung

Ein anderer Umgang mit Wasser, Boden und Wald

ÖDP-Vortrag in Landshut am 20.03.2024 im Gasthof Ochsenwirt, Landshut

Referent Otto Baronky (vorne links)

Wie ein anderer Umgang mit Wasser, Boden und Wald hilft, den großen Problemen unserer Zeit (Klimakrise, Dürre- und Hitzewellen, Hochwasser und Artenschwund) ganzheitlich zu begegnen, zeigte der Referent Otto Baronky an vielen praktischen Beispielen auf, bei einem Vortragsabend im Gasthof Ochsenwirt, zu dem der ÖDP-Kreisverband Landshut eingeladen hatte. Baronky beschäftigt sich seit 25 Jahren mit „Naturnahem Hochwasserschutz“, baut Pflanzenkläranlagen und war viele Jahre ÖDP- Kreisrat in Garmisch-Patenkirchen.

Unsere Landschaften werden seit mehr als 200 Jahren so gestaltet, Wasser so schnell wie möglich abzuleiten. Die Folge seien verschärfte Dürre- und Hochwasser-Situationen und eine zu geringe Grundwasser - Neubildung. Dies wirke sich auch negativ auf das Klima aus und beschleunige das Artensterben. „Wir fordern nicht nur schnelle Lösungen, sondern langfristige und stabilisierende Veränderungen“, so der  ÖDP- Fachmann Baronky.

Einer der großen Schlüssel für Baronky ist der Humusaufbau, einschließlich der Verbesserung der Wasseraufnahmefähigkeit der Böden. Er verfolge hier einen Ansatz, der nicht nur die vorhandenen Moore effektiver einbinden möchte, sondern dabei auch ein eigenes Konzept zur Moorkörperstabilisierung. Eine komplette Wiedervernässung hält Baronky dabei für kontraproduktiv, da erstens der ganzjährige Wasserüberschuss dafür fehle und es zu kontraproduktiven Methanausgasung komme, so der Referent der dabei das 14-Seitige Hochwasser- und Dürre-Schutzpapier der ÖDP vorstellte, an dem er maßgeblich mitgewirkt hatte. Die ÖDP schlägt deshalb folgendes vor: „Zur Minimierung der klimaschädigenden Methanausgasung sollte eine Wiedervernässung nur nach einer räumlichen und zeitlichen Staffelung der Revitalisierungsmaßnahmen erfolgen.“

Landwirte könnten nach seiner Überzeugung durch ein lukratives Prämiensystem, die wichtigsten Wasser- und Klimawirte werden. Jeder Euro, der in diese Richtung investiert werde bringe mehrfachen Nutzen, so der Referent. Viele Beispiele wie Dachbegrünungen, oder Grauwasser - Pflanzenkläranlagen zum Herabkühlen der Städte bis zu Beispielen, wie jeder Kleingartenbesitzer Möglichkeiten habe um an der sogenannten Klimaheilung mitzuwirken, zeigte der Referent auf und weiter „Der Klimawandel sei nicht nur Kohlendioxid -getrieben, sondern zusätzlich durch Flächenversiegelung und falsche Landnutzung erzeugt“.

„Beste Schwarzerde-Böden sind durch die Beweidung von Bison und Wisent vor Urzeiten entstanden." so Baronky. Leider schaffe man durch neue Gesetze gerade in seinem Heimatlandkreis Garmisch-Partenkirchen die Kombihaltung ab. Damit hören genau die Bauern auf, die man für den Klimaschutz so dringend bräuchte.

Immerhin konnte das Bienenvolksbegehren u. a. eine deutliche Erhöhung der Weidetierprämien im Rahmen des KULAP erreichen, freute sich Baronky. „Dekarbonisierung der Atmosphäre durch Rekarbonisierung des Bodens“, was wie ein Schlagwort klinge, heiße einfach, der Kohlenstoff müsse zurück in den Boden. Dabei zeigte er anhand verschiedener Berechnungen auf, welches gewaltige Potential darin liegen kann: „Ein globaler Humusaufbau von nur einem Prozent weltweit auf den landwirtschaftlichen Flächen und Gärten würde ausreichen, um den Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre auf ein entscheidendes Maß zu senken.“

Jeder könne bei der „Klimaheilung“ mitmachen und ziehe sofort seinen persönlichen Nutzen daraus. Er zeigte dabei auf das Beispiel von Gemeinschafts- Permakultur-Gärten aus seiner Heimatgemeinde im Oberland. Zum Thema Wald schlug Baronky eine Waldführung in Adlkofen bei einem befreundeten Land- und Forst-Wirt vor. Anhand eines positiven Beispiel sei dort zu sehen, zu was der Wald alles fähig sei, wenn man mit der Natur arbeite. Fragen an den Referent und eine rege Diskussion schlossen sich an. ÖDP- Kreisvorsitzender Heiko Helmbrecht bedankte sich für den interessanten Vortrag.

>>> Zum Hochwasser- und Dürreschutzpapier der ÖDP

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