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Pressemitteilung

ÖDP Kreisräte fordern ein Umdenken in der Landwirtschaftspolitik

Die ÖDP-Kreisräte Christine Huber, Wolfgang Hiemer und Lorenz Heilmeier haben sich bei einer Rundfahrt durch den nördlichen Landkreis Landshut über die aktuellen Hochwasserschäden und über die Gesamtsituation in den Gemeinden Ergoldsbach, Essenbach, Neufahrn und Hohenthann gemacht.

ÖDP-Kreisräte bei der Infofahrt

Der Gesamtschaden wird sich wohl sicherlich im Millionenbereich im öffentlichen und privaten Bereich bewegen.  Die unmittelbare Regulierung der Schäden wird dem Staat, Landkreis und Gemeinden sicherlich viel Geld kosten. Privat Betroffene werden wohl zum Teil auf ihren Kosten sitzen bleiben befürchten die Kreisräte.

Die Hochwassergefahr allgemein hat in den Zeiten des Klimawandels in den letzten Jahren sehr stark zugenommen. Die hundertjährigen Hochwasser kommen mittlerweile schon alle paar Jahre.  Die Weltpolitik lässt hierbei nicht auf gravierenden Änderungen beim Klimaschutz hoffen.  Die Reduzierung des CO2-Ausstosses gelingt nur sehr schwer oder kaum spürbar.

Einzelne Landwirte als Schuldige der Katastrophe auszumachen liegt den ÖDP-Kreisräten fern.

Viele Landwirte sind selbst mit Opfer einer völlig falschen Landwirtschaftspolitik vom Staat und Bauernverband.  Hier wurden klar falsche Anreize geschaffen. Es hat die einen Landwirte zur Vergrößerung und die anderen Landwirte zur Betriebsaufgabe gezwungen.  Immer Mehr und Masse statt Klasse, sowie die Förderung von Industriebetrieben statt von landwirtschaftlichen Familienbetrieben haben im Landkreis Landshut deutliche Spuren hinterlassen, waren sich die ÖDP-Kreisräte einig.

Bei der Besichtigung von vielen Maisfeldern, die auf mehr oder weniger steilem Gelände angelegt worden sind, konnte man feststellen, dass der Mutterboden durch den Starkregen massiv abgeschwemmt wurde. Die Kommunen mussten nun die sich an den Rändern der Äcker befindlichen Wassergräben wieder leer räumen, damit das Wasser wieder ungehindert abfließen kann. Viele Gräben, Straßen und Keller waren voll mit dem abgeschwemmten Mutterboden aus den Maisfeldern.  

Die industrielle Landwirtschaft im Landkreis Landshut zerstört nicht nur das Grund- und Trinkwasser mit Nitrat und Pflanzengiften, sondern durch den massiven Anbau von Mais wird auch die Erosion stark begünstigt. Der Mais wird vor allem von den Schweinemastbetrieben (Körnermais) und von den Betreibern von Biogasanlagen angebaut.

Die Landwirt befinden sich in den Teufelskreislauf expandieren oder weichen. Hier muss die Politik regulierenden eingreifen und endlich ein Umdenken einsetzen. Und, ohne Mutterboden sind auch die großen Landwirtschaftsbetriebe in ihrer Existenz gefährdet.

Die enorme Flächenversiegelung (z.B. durch den Bau der B-15-Neu) mit den zahlreichen Aufschüttungen und Abgrabungen hat die schnelle Abfluss-Situation in der Region noch weiter dramatisch verschärft.

Ein schnelles Umdenken in der Landwirtschaftspolitik ist dringend und eiligst geboten.

Hier besteht akuter Handlungsbedarf bevor die letzten, familienbetriebenen Höfe von der Bildfläche verschwinden.

Der Staat muss bereit sein die Landwirte beim Landschafts-, Umwelt-, Grundwasser- und Tierschutz zu unterstützen, nur so haben diese Betriebe eine Chance zum Überleben.  Da die ÖDP zur Zeit ja leider nicht im Bundestag oder Landtag vertreten ist, verstehen es die ÖDP-Kreisräte mit als ihre Aufgabe, hier Druck auf die Landtags- und Bundestagsabgebordneten auszuüben und den Wählern klar zu machen, dass sie hier eine andere Politik betreiben möchten.

Aufgaben des Landkreises und der Gemeinden wird es sein, für beste Regenrückhaltemöglichkeiten zu sorgen.  Dies kann nur im Dialog mit den Landwirten stattfinden.  

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