Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Lehrradltour durchs Klosterholz

Ortsverband unternimmt lehrreiche Radltour durch heimische Wälder.

Radlgruppe mit Herrn Ludwig Huber (2. von links) und ÖDP Gemeinderat Helmut Lackermeier (4. von links).

Ergolding. Gestern unternahm der ÖDP Ortsverband Ergolding zusammen mit interessierten Bürgern eine Radltour zu den Wäldern im nördlichen Teil des Klosterholzes. Vom Startpunkt Bürgerhaus Ergolding führte die erste Etappe nach Unterglaim. Auf dem Grundstück der Familie Emslander konnten die Teilnehmer zum Einstieg eine Reihe von 13 verschiedenen Laubbäumen begutachten und rätseln, welcher Baum wohl gerade vor ihnen steht. Die Auflösung und interessante Hintergrundinformationen lieferte Ludwig Huber, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Landshut. So stehen in der Allee auch unbekanntere Arten wie Robinie, Ulme, Platane oder ein Chinesischer Mammutbaum. Interessant zu hören war, dass zum Beispiel die Waldfläche in Bayern etwa ein Zehntel der Waldfläche Schwedens ausmacht. Durch die nachhaltige Bewirtschaftung sowie die vorteilhafteren Klimabedingungen ist jedoch der Holzvorrat in Schwedens Wäldern zusammen nur gut doppelt so hoch wie in den bayerischen Wäldern. Auch nimmt die Gesamtmenge an verwertbarem Holz in Bayern stetig zu, so dass Holz ein ausreichend verfügbarer, nachhaltiger Rohstoff ist, der zudem die Wertschöpfung in der Region belässt.

Im Anschluss führte der Weg die Gruppe hinauf zum Gelände des zukünftigen Waldkindergartens. Hier erklärte die Kindergärtnerin Gertraud Lang einige Hintergründe zu dem Konzept. Sie schwärmte dabei unter anderem von der Begeisterung der Kindergartenkinder während der Waldwochen, die einmal pro Quartal mit den Kindern des Kindergartens St. Ingeborg hierher unternommen wurden. Der Waldkindergarten soll im September 2019 starten.

Weiter ging es zu einem reinen Buchenwald. Dazu erklärte Huber, dass 80 % unserer Wälder so aussehen würden, wäre der Wald nicht durch den Menschen intensiv bewirtschaftet worden. Dies erklärt sich damit, dass Buchen kaum Sonnenlicht zum Waldboden lassen, und dadurch verhindern, dass andere Arten nachwachsen können. Aktuell bestehen rund 70 % der Wälder im Landkreis aus Fichten. Mit den bekannten Problemen der Reinbestände, wie zum Beispiel den Borkenkäfern, die fast ausschließlich Fichten befallen. Die Rinde eines befallenen Baumes sowie ein Schälchen Käfer aus einer Käferfalle konnten sich die Teilnehmer vor Ort ansehen.

Als nächstes machte man halt in einem Tannenwald, der durch Naturverjüngung Bäume verschiedensten Alters und Größe aufweist. Möglich wird dies, da die Rehpopulation auf ein waldverträgliches Maß reduziert wurde. So können junge Bäume nachwachsen, und werden nicht schon als kleine Pflänzchen verbissen. Das Zwischenfazit von Huber inmitten des Tannenduftes konnten alle Teilnehmer gut nachvollziehen: "Der Wald beruhigt Leib und Seele".

Abschließend wurde den ausdauernden Radlern noch eine Gruppe mächtiger Douglasien gezeigt. Die etwa 100 Jahre alten Bäume glänzen mit Brusthöhendurchmessern von fast einem Meter und über 40 Metern Wuchshöhe. Diese Baumart kommt ursprünglich von der Westküste Nordamerikas, war aber vor den Eiszeiten auch in Mitteleuropa beheimatet. Da dessen Holz ähnlich widerstandsfähig wie das der Lärche ist, schnell nachwächst und sich gut an wärmeres Klima anpassen kann, ist es neben der Tanne ein idealer Baum um dem Klimawandel zu trotzen.

Auf dem Heimweg ging es bei schönstem Sonnenschein vorbei an Pfarrkofen zurück nach Ergolding.

Aufbruch zur nächsten Station.

Zurück

ÖDP – ökologisch und sozial

Engagement unterstützen!